Münchner Eleganz: Das neue BMW 6er Coupé
München, 1. Juli 2011 - Die großen Coupés von BMW  haben schon immer den Reiz des Besonderen gehabt. Wunderschöne  Zweitürer wie das 503 Sport Coupé von 1956, der 3200 CS Bertone von  1962, der 3.0 CS von 1968 oder der 635 CSi von 1975 waren die Vorläufer  des 6er,  der im Oktober 2011 komplett neu aufgelegt bei den Händlern stehen  wird. Wir haben den eleganten Münchner bereits jetzt als 320 PS starken  640i getestet. 
Platz für drei Golfbags
Schon die  Cabrio-Variante der 6er-Baureihe, die im März 2011 auf den Markt kam,  weckte die Vorfreude aufs Coupé. Und das kommt richtig schnittig: Vor  allem die Heckpartie, die beim Vorgänger doch häufig kritisiert wurde,  ist deutlich eleganter geworden. Die Leuchten sind nun weit in den  Kofferraumdeckel gezogen, das Kennzeichenfeld bekam eine größere Fläche.  Der Feinschliff trägt dazu bei, dass der Heckdeckel nicht mehr  aufgesetzt wirkt. Unter ihm ist Raum für 460 Liter Gepäck. Woraus das  bestehen könnte, gibt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger zu  verstehen: "Da ist Platz für drei große Golfbags". 
Neue LED-Scheinwerfer
Auch  die Frontpartie hat viel Neues zu bieten: Hier sitzt nicht nur die  breiteste Niere aller BMW-Modelle, sondern es erhellen erstmals auch  LED-Scheinwerfer die Nacht. Das 2.200 Euro teure System bietet nicht nur  ein adaptives Kurvenlicht, sondern birgt auch das Tagfahrlicht und die  Blinker in sich. Wer den Aufpreis scheut, bekommt ab Werk  Xenonscheinwerfer.
Auf Wunsch gibt's feines Leder
Wir  fühlen uns im Coupé sofort wohl. Unser Testwagen ist mit nahezu allem  eingerichtet, was die Zubehörliste zur Zeit zu bieten hat. Komfortsitze  vorn bieten uns ein Sitzgefühl erster Klasse, das Gestühl ist vielfältig  verstellbar. Die 2.200 Euro teuren Sessel sind bequem, bieten mehr als  ausreichenden Seitenhalt und vermitteln das Gefühl bester  Langstreckentauglichkeit. Feines Leder umschmeichelt uns nicht nur auf  den Sitzen, auch die Armaturentafel und die Türverkleidungen tragen auf  Wunsch einen Anzug aus diesem Naturmaterial. Hier gibt es sogar noch die  Möglichkeit, mit einer Kontrastnaht zusätzliche Akzente zu setzen. Wie  bereits beim Vorgänger bietet allerdings der Fond nur wenig Raum für  Erwachsene, die Kopffreiheit ist arg beschränkt. Die Kniefreiheit ist  nach wie vor nicht üppig, aber der um sieben Zentimeter gewachsene  Radstand bringt hier etwas mehr Luft. 
Soundsystem von Bang&Olufsen
Über  Platzprobleme können wir vorn überhaupt nicht klagen, wir sitzen  entspannt am Steuer und lassen den Blick über das fein gestylte Cockpit  schweifen. Wie wir das von BMW gewöhnt sind, zeigen vier Rundinstrumente  die Fahrzeugwerte an, ein großer Monitor in der Mitte der  Armaturentafel ist für alle weiteren Informationen zuständig. Ein  optionales Headup-Display projiziert wichitge Fahrdaten direkt in unser  Blickfeld. Für feine Klänge sorgt ein  Bang&Olufsen-Surround-Soundsystem, das mit 16 Lautsprechern unsere  Ohren erreicht. Allerdings ist der Musikgenuss nicht ganz billig: 4.950  Euro kostet die 1.200-Watt-Anlage.
Sechszylinder-Twinpower-Triebwerk
Ein  Druck auf den serienmäßigen Startknopf bringt bei unserem  640i-Testwagen sechs Zylinder zum Säuseln. Sie gehören zum  TwinPower-Turbo-Triebwerk, das neben einer Direkteinspritzung auch eine  vollvariable Ventilsteuerung bietet. Die Maschine liefert 320 PS und ein  maximales Drehmoment von 450 Newtonmeter. Neben diesem laufruhigen  Motor stehen zum Marktstart noch ein Sechszylinder-Diesel mit 313 PS und  ein Achtzylinder-Otto mit 407 PS zur Wahl - letzterer kann auch mit dem  Allradsystem xDrive kombiniert werden.
Sanfte Achtgang-Automatik
Wie alle Motorisierungen in Coupé und Cabrio  kümmert sich auch in unserem 640i-Testwagen eine Achtgang-Automatik um  die passende Übertragung der Kraft auf die Hinterräder. Sie tut das  nahezu unbemerkt und bei normaler Fahrt so supersanft, dass wir nur am  Drehzahlmesser den Stufenwechsel sehen. Wir können auch am Hebel oder  per Wippen am Lenkrad die Gänge selbst hoch- und runterschalten, aber  wir überlassen die Arbeit lieber der Box. 
5,4 Sekunden auf Tempo 100
Beim  ersten Tritt auf Gaspedal setzt sich der 6er mit viel Druck in  Bewegung. Wir bleiben auf dem Gas und erleben, wie souverän die Maschine  den schönen Münchner nach vorn sprinten lässt. Nur 5,4 Sekunden dauert  der Sprint auf Tempo 100 - das reicht völlig aus. Eine Vielzahl  elektronischer Helfer unterstützt uns beim Fahren. Wir müssen nur  entscheiden, wie wir unterwegs sein möchten: Ob wir sportlich um die  Ecken zirkeln, normal fahren oder besonders bequem reisen wollen. Per  Knopfdruck können wir zwischen den Modi "Comfort+", "Comfort", "Sport",  Sport+" und "Eco Pro" wählen. "Fahrerlebnisschalter" nennt BMW dieses  Setup-System. 
Spürbare Veränderungen
Beginnend bei  Comfort+ probieren wir uns durch die Einstell-Möglichkeiten. Je weiter  wir in Richtung Sport+ kommen, desto spontaner reagiert das Gaspedal auf  Befehle und die Lenkung wird noch direkter. Da unser Testwagen  zusätzlich ein adaptives Fahrwerkssystem an Bord hat, wirken sich die  Tastendrücke auf den Unterbau aus. Während bei Comfort+ die  Straßenoberfläche nahezu glatt gebügelt wird, werden wir bei "Sport+"  richtig straff über den Asphalt gebracht. In letztgenannter Stufe wird  das elektronische Anti-Schleuderprogramm DSC etwas entschärft, sodass  wir den Hecktriebler bei raschen Richtungswechseln auch mit dem Hintern  wedeln lassen können. Die adaptive Fahrwerkssteuerung namens "Adaptive  Drive" kostet 3.970 Euro und bietet uns ein System zur Wankreduzierung,  das in schnellen Kurven die Seitenneigung erfreulich gering hält.
Direkte und exakte Lenkung
Die  Integral-Aktivlenkung, die für 1.950 Euro ebenfalls an Bord ist, hilft  uns beim leichten Handling des Coupés. Da hier auch die Hinterräder  mitgelenkt werden, brauchen wir weniger Drehbewegungen am Lenkrad und  können den Wagen direkt und exakt dirigieren. Das Coupé zu fahren, ist  ein Genuss: Egal, ob wir rasant um Kurven zirkeln oder entspannt cruisen  - in allen Situationen reagiert der Wagen souverän und sicher. Es ist  auch gut zu wissen, genügend Kraftreserven zur Verfügung zu haben, die  im Notfall zur Stelle sind. 
"Eco Pro"-Modus zum Sprit sparen
Doch  nicht nur der dynamische Fahrspaß steht im Vordergrund, auch  Spritsparen ist ein wichtiger Punkt. Beim 640i hilft hier neben den  EfficientDynamic-Maßnahmen wie einer Bremsenergierückgewinnung und einer  Start-Stopp-Automatik auch der neue Modus  "Eco Pro". Ist er eingeschaltet, müssen wir das Gaspedal zum schnellen  Beschleunigen deutlich kräftiger drücken. Die Automatik passt ihre  Charakteristik entsprechend an und auch die Klimaautomatik kühlt in  einem Sparprogramm. Zudem lassen sich am Bordmonitor die Verbrauchswerte  der letzten zwei Stunden anzeigen, oder das System gibt Hinweise für  eine sparsame Fahrweise. BMW nennt einen Durchschnittsverbrauch von 7,6  Liter, bei unserem ersten Test haben wir 9,8 Liter vom Bordcomputer  abgelesen.
Ab 74.700 Euro
Der Grundpreis des von uns  getesteten 640i Coupé beträgt 74.700 Euro. Da sind immerhin schon  Bi-Xenon-Scheinwerfer, lederbezogene Sitze vorn mit Memory-Funktion und  Heizung, eine Zweizonen-Klimaautomatik und ein CD-Radio dabei. Mit Hilfe  der umfangreichen Sonderausstattungsliste lässt sich das Coupé weiter  aufrüsten. Neben den erwähnten Extras stehen Innovationen wie eine  Spurwechselwarnung, ein Spurverlassenswarner, ein Nachtsichtsystem mit  Personenerkennung, eine Rückfahrkamera und ein Surround-View-System für  die Überwachung der Fahrzeugseiten mit Kameras zur Verfügung.
Technische Daten
| Antrieb | Heckantrieb | 
| Anzahl Gänge: | 8 | 
| Getriebe: | Automatik | 
| Motor Bauart: | Reihen-Motor | 
| Leistung: | 235 kW (320 PS) bei 5.800-6.000 UPM | 
| Hubraum: | 2.979 | 
| Drehmoment: | 450Nm bei 1.300-4.500 UPM | 
| Anzahl Ventile: | 4 | 
| Anzahl Zylinder: | 6 | 
Preis
Neupreis: 74.700 € (Stand: Juli 2011)Fazit
Das neue 6er-Coupé hat ein wichtiges Extra serienmäßig mit auf den Weg bekommen: das Zeug zum Klassiker. Besonders die Neugestaltung der Heckpartie, die beim Vorgänger immer wieder für Diskussionen sorgte, hat dem schönen Münchner gut getan. Mit dem laufruhigen Sechszylinder in Verbindung mit dem sanften Achtgang-Automatikgetriebe ist das Coupé als Cruiser und als Sportler gleichermaßen hervorragend motorisiert. Schade, schade - aber das war bei BMW noch nie anders - hat der schöne Wagen auch einen unschön-hohen Preis. Aber den haben Traumwagen meistens.Siehe auch:
Navigation
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Sitz- und Spiegel-Memory*
   Allgemein
Zwei verschiedene Fahrersitz- und Außenspiegelpositionen können pro Fernbedienung gespeichert und abgerufen werden. Die Einstellungen der Lehnenbreite und Lordosenstütze ...
   
Tasten am CD-Spieler
   Ausstattung mit einzelnem Laufwerk
1 Tonausgabe Entertainment ein/aus, Lautstärke
▷ Drücken: ein-/ausschalten. Beim Einschalten wird der zuletzt eingestellte Radiosender oder CD- ...
   
